Trauma verstehen – und wie es sich im Alltag zeigt

Trauma ist keine Schwäche, sondern die natürliche Antwort deines Nervensystems auf überwältigende Erfahrungen. Viele Menschen wissen gar nicht, dass sie traumatisiert sind, weil die Folgen oft subtil und „normal“ erscheinen. Sie haben sich an Anspannung, Überforderung oder bestimmte Beziehungsmuster gewöhnt, ohne zu erkennen, dass diese Reaktionen von früheren Erlebnissen geprägt sind.

Die Art des Traumas bestimmt dabei, wie sich diese Spuren im Alltag äußern:

Entwicklungstrauma

Entwicklungstrauma entsteht in der frühen Kindheit, wenn grundlegende Bedürfnisse nach Sicherheit, Bindung und Zuwendung nicht erfüllt werden. Beispiele sind das Schreienlassen eines Babys, emotionale Vernachlässigung oder ein instabiles Umfeld.

Im Alltag zeigt sich das oft als:

  • Schwierigkeiten, Nähe und Vertrauen zuzulassen.
  • Tiefe Verlassensängste oder ein Gefühl von Einsamkeit.
  • Ein ständiges Gefühl von „Ich bin nicht gut genug“ oder starke Selbstkritik.
  • Perfektionismus oder die Angst, Fehler zu machen, um Ablehnung zu vermeiden.

Bindungstrauma

Bindungstrauma entsteht durch verletzende Beziehungserfahrungen, wie emotionale Ablehnung, Manipulation oder inkonsistente Zuwendung. Diese Erlebnisse prägen vor allem, wie wir Beziehungen gestalten und erleben.

Im Alltag zeigt sich das oft als:

  • Ein starker Wunsch nach Nähe, der mit der Angst vor Verletzung kollidiert.
  • Schwierigkeiten, Grenzen zu setzen oder sie zu wahren.
  • Unsicherheit in sozialen Kontakten oder das Gefühl, „anders“ zu sein.
  • Toxische Beziehungsmuster: Anziehung zu Menschen, die dich emotional verletzen oder kontrollieren, weil es vertraut erscheint.
  • Co-Abhängigkeiten: Du machst dein Wohlbefinden von der Zufriedenheit oder Anerkennung anderer abhängig und verlierst dich dabei selbst.
  • Wiederholte Beziehungsmuster, in denen du immer wieder in Dynamiken von Kontrolle, Rückzug oder Abhängigkeit gerätst.

Schocktrauma

Schocktrauma entsteht durch einzelne überwältigende Ereignisse, wie einen Unfall, Gewalt, Verlust oder eine plötzliche Trennung. Es betrifft häufig das Gefühl, sicher und stabil im eigenen Körper oder in der Welt zu sein.

Im Alltag zeigt sich das oft als:

  • Anhaltende Anspannung, wie Muskelverspannungen oder chronische Schmerzen.
  • Schlafstörungen oder das Gefühl, nie ganz zur Ruhe zu kommen.
  • Überreaktionen auf kleine Auslöser oder scheinbar harmlose Situationen.
  • Ein Gefühl von Taubheit, emotionaler Abgeschiedenheit oder Dissoziation.
Traumasensibel

So begleite ich Dich

Ich arbeite nach dem traumainformierten Ansatz von Verena König, der von Achtsamkeit, Mitgefühl und tiefem Verständnis für die Vorgänge im Nervensystem geprägt ist.

Eine zentrale Erkenntnis dabei ist, dass alles, was erlebt wird an Gefühlen und Emotionen, ganz normale Reaktionen auf unnormale Ereignisse aus der Vergangenheit sind.

Diese Sichtweise hilft dabei, Scham und Selbstverurteilung abzubauen.

Nervensystemregulation – Sanfte Wege zur Stabilität

Über achtsame Körperwahrnehmung, Atemübungen und andere Übungen zur Selbstregulation unterstütze ich Dich darin, Dein Nervensystem schrittweise zu beruhigen. So kannst Du Dich sicherer fühlen und Dich behutsam an Themen herantasten, ohne von ihnen überflutet zu werden.

Äußere und innere Sicherheitsanker – Halt finden im Hier und Jetzt

Gemeinsam entdecken wir innere und äußere Ressourcen wie sichere Orte, unterstützende Beziehungen oder wertvolle Routinen, und stärken gleichzeitig Deine innere Sicherheit. Auf diese Weise lernst Du, Dich im Hier und Jetzt zu verankern und mehr Vertrauen in Deine eigenen Fähigkeiten und Stärken zu entwickeln.

Kein Aushalten von Überforderung – Dein Tempo, Deine Grenzen

In unserer Zusammenarbeit musst Du keine überwältigenden Gefühle erneut aushalten. Wir gehen immer nur so weit und so schnell, wie es für Dich stimmig ist. Dabei respektiere ich Deine Grenzen und wir finden gemeinsam einen Weg, der sich sicher und richtig für Dich anfühlt.

Das Prinzip des „Guten Grundes“ – Mitgefühl statt Verurteilung

Wenn wir verstehen, dass Deine Reaktionen einst sinnvolle Überlebensstrategien waren, entsteht ein Raum für Mitgefühl, Selbstakzeptanz und Verständnis. So kannst Du nach und nach innere Freiheit gewinnen, statt Dich von vergangenen Erlebnissen bestimmen zu lassen.

Begleitung auf Augenhöhe – Raum für Deine Geschichte

Ich bin an Deiner Seite, um Dich einfühlsam, klar und wertschätzend zu begleiten. Dabei gebe ich Dir den Raum, Deine eigene Geschichte mit neuen Augen zu sehen und Dein Erleben Schritt für Schritt zu integrieren.

Mein Ziel ist es, Dich dabei zu unterstützen, mehr innere Stabilität, Selbstfürsorge und Lebensfreude zu entwickeln.

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